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Seminare und letzte Vorbereitungen

Unglaublich, in einigen Stunden sitze ich schon mit Johannes im Flugzeug über Madrid nach Lima und unser großes Abenteuer beginnt! Obwohl ich mich seit Monaten auf den heutigen Tag vorbereite, kann ich es immer noch nicht realisieren und es graut mir ein bisschen vor dem Abschied für ein Jahr.

Die Zeit nach dem Abitur ist unfassbar schnell vergangen, dabei habe ich neben all der Organisation viel Neues erlebt und den Sommer gut genutzt. Zu den Rahmenbedingungen des weltwärts-Programmes gehört unter anderem die Teilnahme an verschiedenen Seminaren. Zunächst waren Johannes und ich Ende Mai drei Tage bei den Franziskusschwestern in Vierzehnheiligen zu Gast und haben dort im Länderseminar für Peru einiges über Land und Leute, unsere Aufgaben im Kinderheim erfahren und Sina, eine ehemalige Freiwillige, und Sr. Christina haben uns viele nützliche Tipps auf den Weg gegeben. Außerdem war es spannend und schön, einen tiefen Einblick in das Leben und die Gemeinschaft der Schwestern dort zu gewinnen, da wir sehr gastfreundlich und herzlich aufgenommen worden sind und uns alles bereitwillig gezeigt und erklärt wurde. Das Kloster Vierzehnheiligen habe ich als Ort der Ruhe und der friedlichen Gemeinschaft wahrgenommen und es ist definitiv einen Besuch wert!

Bis Ende Juni haben wir uns erstmal alle um unser Abitur gekümmert und von meiner Abifahrt nach Korfu bin ich dann im Juli schließlich schlaflos und voller freudiger Erwartung nach Würzburg gereist, wo wir unser erstes fünftägiges Vorbereitungsseminar mit allen Freiwilligen des BDKJ Bamberg + Würzburg hatten. Da sich nur wenige schon kannten und wir doch eine bunte Mischung an Charakteren waren, war ich positiv überrascht, wie schnell wir als Gruppe funktioniert haben und eine freundschaftliche Verbindung aufgebaut haben. Tagsüber haben wir verschiedenste Einheiten zu Themen wie Tropenmedizin, Entwicklungspolitik, globale Zusammenhänge, Rassismus, Armut und Kulturstandards gemacht, die immer wieder durch Übungen, Kaffee und leckeres Essen aufgelockert wurden. Abends kamen ehemalige Freiwillige und haben von ihrem Einsatz berichtet, wir haben Würzburg erkundet, geratscht oder Spiele gespielt. Danach hab ich mich schon riesig darauf gefreut, alle  bei der zweiten Seminarwoche in Iphofen wiederzusehen. Die Inhalte wurden dort konkreter auf unser Einsatzjahr abgestimmt und wir wurden für viele gesellschaftliche und persönliche Herausforderungen, Kulturunterschiede und Prävention sensibilisiert und haben alle mit großer Freude einen Selbstbehauptungskurs bei dem Polizisten Fritz abgeschlossen. Das Seminar wurde mit einem wunderschönen Entsendegottesdienst auf Burg Feuerstein beendet, den wir gemeinsam mit dem Bamberger Bischof gestaltet haben. Mir ist es echt schwer gefallen, all die anderen Freiwilligen, die ich in der kurzen Zeit so lieb gewonnen habe, zu verabschieden, schließlich sind wir gerade alle in der gleichen Situation und haben ähnliche Erlebnisse...

In den letzten Wochen habe ich mich noch um unser Visum gekümmert und versucht, so viele Freunde und Verwandte wie möglich noch einmal wiederzusehen. Sehr viel Ruhe und Gemeinschaft mit der Familie haben uns noch zwei Hüttentouren in den Bergen gebracht und tatsächlich fühle ich mich jetzt bereit und bin gespannt auf alles, was ich erleben und erfahren werde!

Trotzdem bleibt es ein seltsames Gefühl, mich so lange von allem, was mir hier wichtig ist, zu verabschieden und ich werde einiges sicherlich vermissen... Wenn ich schon nicht meine Familie mitnehmen kann, dann aber immerhin eine Geige als Handgepäckstück!

Das nächste Mal schreibe ich vermutlich aus Lima, wo Johannes und ich voraussichtlich die ersten drei Wochen beim Konvent der Franziskusschwestern leben, um in Peru anzukommen und uns auf alles einzustellen, bevor es mit dem Bus in die Berge geht!

Hasta luego!

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