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Projektsuche und Bewerbungen

Seit Jahren schon reizt mich die Vorstellung, Deutschland und das eng getaktete Leben sowie das gewohnte Umfeld hier für einen längeren Zeitraum mal hinter mir zu lassen und stattdessen in einem vollkommen anderen Teil der Erde mit einer neuen Sprache und Mentalität zu leben. Dabei zieht mich Südamerika ganz besonders an, sei es wegen der unglaublich vielseitigen Landschaften, wegen der Sprache Spanisch, die ich schon in der Schule 5 Jahre lang gelernt und geliebt habe, der interessanten Mischung aus Einflüssen der indigenen Kulturen, der geheimnisvollen Inca-Wurzeln und der Eroberer aus Spanien, oder auch wegen der süßen Alpakas, von denen ich nie genug bekommen kann! Obwohl mir natürlich bewusst ist, dass ich als deutsche Abiturientin nicht gleich die Welt verbessern und die Armut beseitigen kann, möchte ich wenigstens einen winzigen Teil dazu beitragen. Als weltwärts-Freiwillige schaffe ich es hoffentlich, mich durch viele Ideen und meine Motivation in meinem Projekt einzubringen, indem ich gerade aus schwierigen Verhältnissen stammenden Kindern vor Ort einige schöne Momente beschere und mithelfe, wo ich kann! Von dem Einsatzjahr erhoffe ich mir außerdem, durch die intensive Arbeit mit Kindern besonders gut in das Leben der Peruaner integriert zu werden und tiefe Einblicke in die Verhältnisse, die Lebenseinstellung und die Kultur des Landes zu gewinnen. So sehr ich Reisen mag und auch die Freiheit dabei schätze, man bleibt doch immer Tourist und kommt nirgends vollends an.

Deswegen habe ich im Sommer 2017 damit begonnen, mich ausführlich nach Einsatzstellen und Entsendeorganisationen umzuschauen und war erstmal erschlagen von der Masse an Angeboten. Nach langer Suche habe ich schließlich bei "weltwärts" einen offiziellen Träger für entwicklungspolitisch sinnvolle Freiwilligendienste gefunden, der zahlreiche Projekte über verschiedenste Entsendeorganisationen anbietet. Wir Freiwillige, erhalten dabei eine umfangreiche Vor- und Nachbereitung, eine Begleitung während des Einsatzjahres sowie eine finanzielle Unterstützung. Im Gegenzug dafür sind die Arbeitszeiten der Woche mit knapp 40 Stunden, die Urlaubstage und Einsatzgebiete auf deutsche Weise festgelegt, wodurch die Sinnhaftigkeit des Freiwilligendienstes gesichert wird, es soll ja schließlich nicht nur zu unserem eigenen Vergnügen dienen ;) Gerade bei der Arbeit in einem Waisenhaus wird es immer wieder empfohlen, nicht nur einige Monate, sondern ein ganzes Jahr dort zu leben, weil man für die Kinder ohne feste Familienbindung zu einer wichtigen Bezugsperson wird, die nicht alle paar Monate ausgetauscht werden sollte.

Durch das Gespräch mit einer ehemaligen Freiwilligen, Sina, bin ich auf das Waisenhaus  in Tarma gestoßen und habe mich mit einer Bewerbungsmappe  beim Referat Weltfreiwilligendienst des BDKJ Bamberg beworben. Nach einem Vorstellungsgespräch in Bamberg habe ich dann schnell eine Zusage für das Projekt in Perú bekommen und mich erstmal unendlich gefreut, weil Sina es durch wenige Sprachnachrichten und Gespräche in kurzer Zeit geschafft hat, mich unglaublich für diese Einsatzstelle zu begeistern!!!

In nächster Zeit stehen also Kennenlerntage, ein Länderseminar und zwei Wochen Vorbereitungsseminar an, bei denen ich meine Mitfreiwilligen treffe und hoffentlich viel über Land und Leute, sowie die Organisation eines Auslandsjahres erfahre - ich bin schon gespannt! Hasta luego!

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Kommentare: 1
  • #1

    Mühli (Dienstag, 17 Juli 2018 06:18)

    Liebe Sonne ☀️! Natürlich werden wir deinen Blog verfolgen. Ich wünsche dir für dein Jahr in Peru �� alles erdenklich Gute, wunderbare Eindrücke, das Kennenlernen von vielen netten Menschen und komm vor allem wieder gesund zurück! Herzliche Grüße, bis bald! �